Claude Wall / DE

Es ist häufig nicht mehr als ein Element, das einen historischen Gegenstand gegenwärtig macht, der Rest ist in seine Geschichte gehüllt. Claude Wall zerschneidet seine alten Meister nicht, obwohl er sie ausschließlich erwirbt, um sie gegenwärtig zu machen, statt dessen bindet er sie in "Meta-Bilder" ein, in Kompositbilder, die er als Holzplatten oder bespannte Keilrahmen herstellt. Ihrer Patina , ihrem Galerieton setzt er helle, milchige, gering reliefierte farbige Oberflächen entgegen, die er dadurch gewinnt, dass er seine Pigmente in Leim, in Ponal bindet und den zahlreichen Lasuren weißes Pigment hinzufügt. Der "Alte Meister" erhält so weniger einen Kontrapunkt als Resonanzflächen, in denen sich jenes Element, das ihn gegenwärtig macht, vibrierend, wirbelnd ausbreitet.

Text: Dr. Wolfgang Becker